Referenten
Prof. Dr. Josef Drexl, LL.M. (UC Berkeley), Prof. Dr. Dr. h.c. Lars P. Feld, Prof. Dr. Justus Haucap, Dr. Thorsten Käseberg, Johannes Christoph Laitenberger, Prof. Dr. Axel Metzger, LL.M. (Harvard), Andreas Mundt, Dr. Ursula Weidenfeld (Moderation)
Wettbewerb als geniales Entmachtungsinstrument – In Gedenken an Prof. Dr. Heike Schweitzer LL.M. (Yale)
Ein offener und regelbasierter Wettbewerb ist das konstitutive Element einer erfolgreichen und sozialen Marktwirtschaft. Er schafft Grundlage für Innovation und Wachstum, indem er Machtkonzentration und Erstarrung reduziert sowie Verbraucher und Wettbewerber vor unfairen Praktiken schützt. Er bringt Leistungen hervor, die Wohlstand sichern und deren Besteuerung sozialen Ausgleich ermöglicht. Der Jurist Franz Böhm, einer der geistigen Wegbereiter der Sozialen Marktwirtschaft, bezeichnete den Wettbewerb daher als „das genialste Entmachtungsinstrument der Geschichte“.
Dies war eines der Lieblingszitate der Wettbewerbsjuristin Heike Schweitzer, die am 11. Juni 2024 viel zu früh verstorben ist. Als exzellente Kartellrechtlerin und Mitglied des Kronberger Kreises, dem wissenschaftlichen Beirat der Stiftung Marktwirtschaft, war Schweitzers Expertise zum deutschen und europäischen Wettbewerbsrecht national wie international gefragt – sowohl in der Wissenschaft als auch in der Politik. Wie Böhm sah sie nicht nur private Machtballungen kritisch, sondern auch staatliche Macht, da beide Bereiche auf unterschiedliche Weise den Wettbewerb behindern und Ineffizienzen auslösen können. Doch wie ist es im aktuellen Umfeld von Machtkonzentrationen auf digitalen Märkten und dem politischen Bestreben nach mehr „Souveränität“ bei kritischen Gütern um die Wettbewerbsfreiheit in Deutschland und Europa bestellt? Zur Diskussion dieser und weiterer Fragen, und verbunden mit dem Gedenken an Schweitzers Wirken, laden wir herzlich ein.