Expertengespräch, 27.03.2015, Gut Kaden

Die Energiewende

„Deutschland verbraucht gerade einmal ein Vierzigstel der Energie in der Welt. Ähnlich klein ist der Anteil auch im Bereich der CO2-Emissionen“, erklärt Prof. Marc Oliver Bettzüge zu Beginn in seinem Impulsvortrag beim Expertengespräch auf Gut Kaden bei Hamburg. Die deutsche Hybris hinsichtlich der Energiewende scheint ein Alleinstellungsmerkmal in Europa und einer volatilen Welt zu sein.

Ob die Energiewende als globales Vorbild dienen kann oder aber einen deutschen Irrweg darstellt, wollte die Stiftung Marktwirtschaft bei den dritten „Kadener Gesprächen“, einer Expertentagung in kleinerem Kreis, am 27. März 2015 nahe Alveslohe erörtern. Renommierte Experten aus dem Bereich Energie nahmen sich einen Tag lang Zeit, um die Zukunft der Energiewende zu diskutieren. Die Treibhausreduktion sah die Mehrheit der Teilnehmer jedoch nur bedingt als ein Ziel der Bundesregierung. Der Beauftragte für Energiepolitik der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Thomas Bareiß MdB, betonte in diesem Zusammenhang die Bedeutung der politischen Willensbildung, bei der derzeit kein Weg an der Energiewende vorbeiführe. Allerdings halte er es für notwendig, bei der energiepolitischen Ausrichtung mehr Markt zuzulassen.

Technologieneutralität sei aber laut Prof. Justus Haucap, ob nun mit oder ohne EEG, oberstes Gebot in der Energiepolitik. Dr. Leonhard Birnbaum wies schließlich darauf hin, dass weltweit Energiewenden stattfänden – allein in Deutschland würde sie bemerkenswert planwirtschaftlich und darüber hinaus kostspielig erfolgen.

Zum Schluss wurde noch ein Blick auf die „amerikanische Energiewende“ geworfen, die ihre Unabhängigkeit von den herkömmlichen Rohstofflieferungen durch Fracking sucht, das bereits 1864 in den USA patentiert wurde.

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