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Netzausbau - Chance und Herausforderung einer modernen Energiepolitik

Netzausbau - Chance und Herausforderung einer modernen Energiepolitik
Berlin, 09.06.2011 Umfang:
12 Seiten
Dateigröße:
1 MB

Bis 2020 soll nach dem Energiekonzept der Bundesregierung der Anteil Erneuerbarer Energien an der Stromerzeugung verdoppelt werden. Doch alles Gute hat mit Blick auf die Versorgungssicherheit seinen Preis, für die Landschaft wie für den Geldbeutel: Windenergie gibt es nicht ohne Windräder, Photovoltaik nicht ohne teure Subvention und die notwendigen Netze und Speicher nicht ohne Land und Zustimmung der Leute – von den notwendigen finanziellen Investitionen einmal abgesehen.

 

Im Rahmen dieser Tagung der Stiftung Marktwirtschaft in Kooperation mit der Niedersächsischen Landesregierung wurden daher die Erfordernisse einer modernen, transparenten und notwendigerweise marktwirtschaftlichen Energiepolitik am konkreten Beispiel des Netzausbaus seziert und bewertet.

 

Erstens fallen die Standorte der Energieerzeugung und des Verbrauchs stärker als bisher auseinander, weil z.B. Windstrom aus Norddeutschland zu den Ballungsräumen in Süd- und Westdeutschland transportiert werden muss. Und zweitens stellt die zunehmend dezentrale und schwankende Energieerzeugung andere Anforderungen an die Intelligenz der Netze („Smart Grids“).

 

Die Netzbetreiber sehen durch den beschleunigten Ausstieg aus der Kernenergie die Versorgungssicherheit Deutschlands bedroht und warnen vor großflächigen Stromausfällen im Winterhalbjahr. Insbesondere an windarmen, sehr kalten Tagen in Süddeutschland könnte die Lage kritisch werden, sofern Stromimporte aus dem Ausland die Ausfälle nicht kompensieren. Der Netzausbaubedarf in Deutschland variiert je nach Berechnung. Die erste Netzstudie der Deutschen Energie-Agentur (dena) kommt zu dem Ergebnis, dass bis 2015 ca. 850 km neue Trassen und je nachdem, welche Übertragungstechnologie verwendet wird, bis 2020 zwischen 1.700 und 3.600 km zusätzliche Hochspannungstrassen bereitgestellt werden müssen. Davon wurden bisher nur 90 km gebaut. Die zu erwartenden Kosten für den Netzausbau liegen laut dena zwischen jährlich 950 Millionen Euro (Drehstromfreileitungen) und 2 bis 2,4 Milliarden Euro (Erdverkabelung).

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