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Inclusive Growth – bringt Wachstum Wohlstand für alle?

Berlin, 14.02.2017 Umfang:
8 Seiten
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Wie erreichen wir „Wohlstand für alle“ in Zeiten von Globalisierung und Digitalisierung? Ist die Soziale Marktwirtschaft noch zeitgemäß? Diesen und weiteren Fragen sind Stiftung Marktwirtschaft und die Allianz SE auf ihrer gemeinsamen Tagung am 14. Februar 2017 in Berlin nachgegangen.

In ihren Eingangsstatements betonten Prof. Michael Eilfort, Stiftungsvorstand der Stiftung Marktwirtschaft und Dr. Dirk Förterer, Direktor Politik und Regulierung der Allianz, jeweils die großen Errungenschaften der Sozialen Marktwirtschaft und dass man dem "Wohlstand für alle" nie so nahe gewesen ist wie gegenwärtig. Die Frage, wie Teilhabe am Wachstum für alle Gesellschaftsschichten ermöglicht werden kann, müsse im Laufe der Zeit immer wieder neu gestellt und beantwortet werden. Der soziale Frieden, der in Deutschland herrsche, sei ein zu bewahrendes Gut, was nicht durch die Negativbotschaften einer angeblich unzureichenden Umverteilung in Gefahr gebracht werden dürfe.

Hauptredner Dr. Wolfgang Schäuble, Bundesminister der Finanzen, warnte vor einer Vereinnahmung der Person Ludwig Erhards für wirtschaftspolitische Forderungen aus verschiedenen politischen Lagern – Erhards Soziale Marktwirtschaft basiere eindeutig auf dem freien Markt als wichtigstem Fundament: „Je freier die Wirtschaft, umso sozialer ist sie auch.“ Nach Meinung des Ministers seien weder zu wenig Umverteilungsmaßnahmen noch eine Strangulierung der Marktkräfte zu beobachten. Nur müsse erkannt werden, dass die Soziale Marktwirtschaft auch als das beste Wirtschafts- und Gesellschaftsmodell keine perfekte Ordnung anbiete. Die Finanzkrise und die durch diese sichtbar gewordene Deregulierung zeige einmal mehr, dass eine ständige Reflexion von Wirtschaftsordnung und dem Verhalten des homo oeconomicus notwendig sei. Dabei appellierte der Minister an das ethisches Empfinden der Wiirtschaftenden, das die Regeln der Wirtschaftspolitik begleiten müsse. Die Korrekturfähigkeit des flexiblen Konzepts der Sozialen Marktwirtschaft erlaube es, davon ausgehen zu können, dass man auch heutige Probleme (gestiegene Wohlstandsansprüche, niedrige Durchlässigkeit in der Gesellschaft, Umweltfragen, demographische Entwicklung) lösen könne.

Nach diesen Impulsen entstand eine kontroverse Diskussion zwischen den Podiumsteilnehmern Yamin Fahimi, Staatssekretärin im Bundesministerium für Arbeit und Soziales, Prof. Lars P. Feld, Sprecher des Kronberger Kreises, Ralf Fücks, Vorstand der Heinrich-Böll-Stiftung, Daniel Gros Ph.D., Direktor des Centre for European Policy Studies und Prof. Michael Heise, Chefvolkswirt der Allianz SE, die in dem Tagungsbericht ausführlich wiedergegeben wird. 

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