Blickpunkt Marktwirtschaft

1/2017 – Blickpunkt Marktwirtschaft

Berlin, 2017 Umfang:
8 Seiten
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413 KB

„Niemand will, dass die Generationen gegeneinander kämpfen. Es geht darum, endlich ehrlich miteinander zu diskutieren“, so der eindringliche Appell von Prof. Michael Eilfort in seinem Editorial für die neue Ausgabe des Blickpunkt Marktwirtschaft vor dem Hintergrund des demographischen Wandels. Der Vorstand der Stiftung Marktwirtschaft spricht damit einen Schwerpunkt der Stiftungsarbeit in 2017 an. Zumal die zunehmende Alterung der Gesellschaft die Politik zu teuren Wahlgeschenken zu Lasten der jüngeren Generationen verleite, wo zukunftsorientierte „echte Strukturreformen“ erforderlich seien.

In dieser Ausgabe des Stiftungsmagazins bildet das Frühjahrstreffen der Stiftung Marktwirtschaft und des Kronberger Kreises einen weiteren Schwerpunkt, bei dem als Gastredner Manfred Weber MdEP in Kronberg begrüßt wurde. Der Fraktionsvorsitzende der EVP (Europäische Volkspartei) im Europäischen Parlament sprach von der Europäischen Union als „fundamentalste Veränderung in Sachen Marktgestaltung und Offenheit von Märkten“ und zeichnete ein positives Bild für die Zukunft der Union, solange man aufhöre, „Europa national zu denken“.

Den Swift-Preis für Wirtschaftssatire erhält in diesem Jahr – ebenfalls in Kronberg, der Gründungsstätte des Think-Tanks – Robert Shrimsley, Herausgeber der Onlineausgabe der Financial Times, für seine satirischen Beobachtungen in der wöchentlichen Kolumne „Notebook“. Der Stiftungsratsvorsitzende Prof. Theo Siegert ehrte den Preisträger als Glücksfall für die Wirtschaftssatire.

Das Thema Demographie war darüber hinaus Anlass für eine Fachtagung der Stiftung Marktwirtschaft in Berlin, die in dieser Ausgabe des Blickpunkts ebenfalls aufgegriffen wird. Bei dieser Veranstaltung verwies der Wahlforscher Prof. Karl-Rudolf Korte in seinem Vortrag auf eine altersunabhängige Risikoaversion der Deutschen und empfahl die Wahrnehmung und Nutzung der Zuwendung älterer Bürger zum „Enkeldenken“ als nachhaltiges Modell.

Andere Schlüsse zog der Ökonom Prof. Clemens Fuest, Präsident des ifo Instituts und Mitglied des Kronberger Kreises, als er auf die stärkste Innovationskraft im Alter zwischen 30 und 45 Jahren hinwies. Prof. Ursula Lehr, Bundesministerin a.D., zweifelte wiederum ein generelles Defizitmodell des Alterns an. In der nachfolgenden Diskussion zwischen Kai Whittaker MdB, Mitglied der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, der Juso-Bundesvorsitzenden Johanna Uekermann und „Generationenerklärer“ Wolfgang Gründinger wurden unterschiedliche Positionen auch in der jüngeren Altersgruppe sichtbar, ein „Generationenkrieg“ wurde jedoch ebenso einhellig abgelehnt.

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