Berlin, 2012 | Umfang: 12 Seiten |
Dateigröße: 908 KB |
ISSN: 1612-9725 |
Seit mehr als sechs Jahrzehnten hat uns die Soziale Marktwirtschaft Wohlstand und Wirtschaftskraft beschert und gilt international als Vorbild – mit ihrer Balance zwischen Leistung und Verteilung, mit funktionierenden Anreizen und Prinzipien wie Wettbewerb, Haftung und Transparenz. Wir Deutschen täten gut daran, diesen wichtigen Elementen auch im eigenen Land wieder zu mehr Geltung zu verhelfen – und dazu das Sparen nicht nur in Europa zu predigen, sondern es auch selbst vorzuleben. Demokratie ohne Geschenke, Wohlfahrt ohne Schulden – das ist besonders im Wahljahr 2013 eine Herausforderung.
2012 war trotz des Eindrucks einer anhaltenden Krise für die Deutschen wirtschaftlich ein gutes Jahr. Leider wurde der Schwung der Konjunktur wieder nicht für politische Reformschritte genutzt. Vielmehr scheint er lauter neue Ausgabenwünsche geweckt zu haben. Dass es mit der „Konsolidierung“ nicht weit her ist, zeigt auch unsere neueste Bilanz des „Ehrbaren Staates“.
Auch bei allem aktuellen Aufatmen in der Schuldenkrise sollten wir nicht vergessen, dass europäische Rettungsschirme oder das EZB-Spiel mit dem Inflationsfeuer die Ursachen der Krise nicht beseitigen und bei nachlassendem Druck ihrerseits neue Risiken hervorrufen. Neue europäische Superstrukturen dürften eher wenig helfen, die Stärkung der Verbindung von Aufgaben- und Ausgabenverantwortung viel.
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