Deutschland verliert an Boden
Michael Eilfort, Tim Meyer
Berlin, 2024 | Umfang: 20 Seiten |
Dateigröße: 590 KB |
ISSN: 2627-4493 |
Deutschland ist eine stabile Demokratie und ein sicherer Rechtsstaat. Dazu leben wir, auf der Grundlage der Sozialen Marktwirtschaft, in einem der wohlhabendsten Länder der Erde. Diese Prosperität kommt breiten Schichten zugute, sorgt für ein hohes Maß an sozialem Frieden und ermöglicht einen fast beispiellos ausgebauten Sozialstaat. Es lebt sich gut auch dank herausragender, ideenreicher Unternehmer sowie einer dezentralen Wirtschaftsstruktur und Industrielandschaft, aus der international erfolgreiche Großunternehmen sowie mittelständische „Hidden Champions“ als Leuchttürme ragen.
Doch ist in den letzten Jahren etwas ins Rutschen geraten: Unsere verbreitete Selbstwahrnehmung stimmt immer weniger mit der Fremdwahrnehmung überein: Jenseits der Grenzen schwärmt kaum noch jemand von Tarifautonomie, dualer Ausbildung, dem Föderalismus, Organisationsfähigkeit und anderen „deutschen Tugenden“. Energiewende, Infrastruktur, Regulierung, Innovationsfähigkeit und Bildung dienen nicht mehr als Vor-, sondern zusehends als Schreckensbilder. Es ist Zeit, in Deutschland wieder mehr an die Zukunft und nicht nur im „Weiter-so“-Modus an die unbeirrte Fortführung der Gegenwart zu denken oder gar Nostalgie zu pflegen. Es droht der (weitere) Abstieg mit substantiellen Wohlstandsverluste. Schönreden gepaart mit Untätigkeit kann sich das Land nach über 15 Jahren ohne zukunftsweisende Strukturreformen nicht mehr leisten. Deutschland kann so vieles besser und hat ähnliche Herausforderungen Anfang der 1980er und 2000er Jahre erfolgreich bewältigt. Wollen und mehr tun müssen wir aber schon!
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