Barbara Bültmann-Hinz und Fulko Lenz
Berlin, 2022 | Umfang: 28 Seiten |
Dateigröße: 296 KB |
ISSN: 1612 – 7072 |
Die OECD hat mit ihren Reformvorschlägen zum Zwei-Säulen-Modell für eine neue, vermeintlich gerechtere globale Steuerordnung große Erwartungen geweckt. Ambitioniert sind Zeitplan und Ziele. Noch 2022 soll die gesetzgeberische Umsetzung der Regeln erfolgen, die das internationale Steuerrecht an die Herausforderungen der Digitalisierung anpassen und internationale Steuervermeidung reduzieren sollen. Vor dem Hintergrund der Drohkulisse eines internationalen Steuerkonflikts gerät die Frage, ob die Reformvorschläge die verfolgten Ziele tatsächlich erreichen können, allerdings zunehmend in den Hintergrund. Dabei bergen die Vorschläge – gerade für ein exportorientiertes Hochsteuerland wie Deutschland – zahlreiche Risiken. Zudem ist das Zwei-Säulen-Modell nicht alternativlos. Es gäbe Möglichkeiten, Gewinnverlagerung durch Reformen am bestehenden Besteuerungssystem zu verhindern, anstatt dessen Komplexität durch zusätzliche, überlagernde Ebenen noch weiter zu verschärfen und Rechtsunsicherheit sowie Steuerbürokratie zu schaffen.
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