Argumente zu Marktwirtschaft und Politik Nr. 124

Ehrbare Staaten? Die Nachhaltigkeit der öffentlichen Finanzen in Europa

Stefan Moog, Bernd Raffelhüschen

Ehrbare Staaten? Die Nachhaltigkeit der öffentlichen Finanzen in Europa
Berlin, 2013 Umfang:
20 Seiten
Dateigröße:
795 KB
ISSN:
1612 – 7072

Die vorliegende Studie der Stiftung Marktwirtschaft wirft einen ungeschönten Blick auf die Finanzen der Mitgliedstaaten der Europäischen Union im Jahr 2013. Die Arbeit ermittelt die tatsächliche Staatsverschuldung der einzelnen Länder, indem sie die Nachhaltigkeitslücke der öffentlichen Finanzen, also die Summe aus expliziten und impliziten Schulden, berechnet. Bei den impliziten Schulden handelt es sich im Unterschied zu den expliziten Staatsschulden, welche das Ausmaß vergangener Haushaltsdefizite widerspiegeln, um die Summe aller zukünftigen (Primär-) Defizite bzw. Überschüsse.

 

Trotz offiziell ausgewiesener hoher Staatsverschuldung führt das Krisenland Italien mit der geringsten Nachhaltigkeitslücke das Nachhaltigkeitsranking 2013 an, während der Inselstaat Irland das Schlusslicht bildet. Obwohl sich kleine Konsolidierungsfortschritte innerhalb der betrachteten EU-Staaten abzeichnen, zeigt die Studie dennoch, dass mittelfristig in vielen Mitgliedsländern mit einer weiter steigenden Schuldenquote zu rechnen ist und die langfristigen Perspektiven ebenfalls beunruhigend ausfallen. Eine Fortsetzung des eingeschlagenen Konsolidierungskurses sowie eine Verbesserung der Rahmenbedingungen für eine wirtschaftliche Erholung mittels Strukturreformen bleiben unverändert Voraussetzungen für eine nachhaltige Stabilisierung der öffentlichen Finanzen in Europa.

 

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