Argumente zu Marktwirtschaft und Politik Nr. 156

Altersvorsorge nach Corona – Quo vadis?

Bernd Raffelhüschen

Berlin, 2021 Umfang:
20 Seiten
Dateigröße:
539 KB
ISSN:
1612 – 7072

Die Unzulänglichkeiten der Alterssicherungssysteme in Deutschland und insbesondere der gesetzlichen Rentenversicherung, in ausreichendem Maße auf den demographischen Wandel zu reagieren und sich an diesen – im Sinne der Generationengerechtigkeit – anzupassen, sind seit Jahrzehnten bekannt. Der coronabedingte Wirtschaftseinbruch beschleunigt letztlich nur die (Finanzierungs-)Probleme, die bei Fortführung des Status quo ohnehin unabwendbar sind, und erhöht den Reformdruck auf die Politik. Noch aber sträuben sich viele politisch Verantwortliche, die Bürger mit unbequemen Wahrheiten zu konfrontieren. Das ist in mehrerer Hinsicht fatal, vor allem aber, weil es die Menschen in falscher Sicherheit wiegt, obwohl ohne mehr Eigenverantwortung in der Zukunft keine ausreichende Alterssicherung mehr möglich sein wird. Hier setzt diese Publikation an und greift die Frage auf, wie eine für alle Menschen auskömmliche Altersvorsorge möglich ist. Nur wenn es gelingt, die kapitalgedeckte betriebliche und private Altersvorsorge zu stärken, hat auch die gesetzliche Rente eine Chance, als leistungs- und generationengerechtes Versicherungssystem dauerhaft weiterzubestehen.

Der seit einiger Zeit um sich greifende „sozialpolitische“ Irrweg, die Alterssicherung der Menschen ausschließlich über die gesetzliche Rentenversicherung und dort über Sonderauszahlungen, denen keine Einzahlungen gegenüberstehen, „armutsfest“ zu machen, wäre hingegen der Anfang vom Ende einer verlässlichen und leistungsgerechten Rente, wie wir sie heute kennen. Es gibt bessere Alternativen, die Altersvorsorgesysteme in Deutschland zukunftsfähig zu machen. Wichtig ist, nicht alles auf eine Karte – die gesetzliche Rente – zu setzen, sondern die Herausforderung auf mehrere Systeme zu verteilen. Risikostreuung bewährt sich nicht nur bei der Kapitalanlage, sondern sollte auch als Leitlinie für die Altersvorsorge und die zur Verfügung stehenden Teilsysteme gelten.

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