Die Stiftung Marktwirtschaft hat Dr. Carsten Linnemann MdB den Wolfram-Engels-Preis verliehen. Die Jury zeichnet Linnemann aus als einen konsequenten Verfechter der Prinzipien der Sozialen Marktwirtschaft und dabei insbesondere für sein Engagement für Leistungsgerechtigkeit, Subsidiarität und Eigenverantwortung auf nationaler als auch auf europäischer Ebene. Einstimmig würdigt sie mit dem Preis sein konstantes Werben für Steuerreformen in Deutschland und strukturelle Reformen auf EU-Ebene, um die zentralen Konstruktionsfehler vor allem in der Währungsunion zu beheben.
Der Wolfram-Engels-Preis 2020 wurde im Rahmen des traditionellen Jahrestreffens der Stiftung Marktwirtschaft in Kronberg verliehen. Die Laudatio auf den Preisträger hielt Prof. Dr. Dr. h.c. Lars P. Feld, Sprecher des Kronberger Kreises, des wissenschaftlichen Beirats der Stiftung Marktwirtschaft, und Vorsitzender des Sachverständigenrats zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung. Er würdigte Linnemann insbesondere für seine wirtschaftspolitische Standhaftigkeit und die Courage, sich auch gegen starke Stimmungen immer wieder für wirtschaftliche und ordnungspolitische Vernunft einzusetzen. Dr. Carsten Linnemann, der seit 2013 Bundesvorsitzender der Mittelstands- und Wirtschaftsunion (MIT) ist, reiht sich neben weiteren Persönlichkeiten wie dem früheren Bundesminister der Finanzen, Dr. Wolfgang Schäuble (2016), Dr. Jens Weidmann, Präsident der Deutschen Bundesbank (2014), Abtprimas Notker Wolf, Oberhaupt des Benediktinerordens (2007), US-Gesundheitsminister a.D. Tommy Thompson (2003) und dem früheren EU-Wettbewerbskommissar Mario Monti (2001) in die Reihe der Preisträger ein.
Die Jury würdigt Linnemanns konstantes Werben für Leistungsgerechtigkeit und Steuerstrukturreformen, wie seinen Kampf gegen die kalte Progression und seinen Einsatz für eine komplette Abschaffung des Solidaritätszuschlags. Sie betont die wegweisenden Akzente, die Linnemann in der Rentenpolitik mit der Flexi-Rente gesetzt hat sowie seine deutliche Ablehnung des Grundrenten-Kompromisses der Großen Koalition als ungerecht, nicht zielgerichtet und als eine unverhältnismäßige zusätzliche Belastung für nachfolgende Generationen. Die Jury hebt sein unbeirrtes Engagement gegen eine Vergemeinschaftung von Schulden und die Etablierung dauerhafter Transfermechanismen bei der „Euro-Rettung“ und aktuell im Hinblick auf die Corona-Hilfen hervor. Er mahne unverdrossen, aus den Fehlern der Euro-Krise zu lernen und durch strukturelle Reformen auf EU-Ebene die zentralen Konstruktionsfehler – insbesondere in der Währungsunion – zu beheben. Linnemann zeichnet sich laut der Jury dadurch aus, dass er auch im Klein-Klein der politischen Tagesarbeit wiederholt einen klaren Blick und Prinzipienfestigkeit bewiesen hat.
Mit dem von der informedia-Stiftung ausgeschriebenen Wolfram-Engels-Preis werden Personen aus dem unternehmerischen, wissenschaftlichen, journalistischen und politischen Bereich ausgezeichnet, die einen eigenständigen, zukunftsorientierten Beitrag zur Würdigung und Förderung unserer freiheitlichen, auf Markt und Menschenwürde basierten Gesellschaftsordnung leisten. Der deutsche Ökonom und Publizist Wolfram Engels hat in diesem Sinn den Kronberger Kreis 1982 ins Leben gerufen und das Frankfurter Institut als Vorläufer der Stiftung Marktwirtschaft vor fast 40 Jahren mitbegründet.
Sonstige
25 Jahre Stiftung Marktwirtschaft und Kronberger Kreis / Wolfram-Engels-Preis
Susanna Hübner
Berlin, 2007
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Festschrift: Mehr Mut zu Freiheit und Markt – 25 Jahre Stiftung Marktwirtschaft und Kronberger Kreis
Ulrich Weiss
Berlin, 2007
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